Pressemitteilung des Regionalverbands Umweltberatung Nord e.V. vom 3. April 2009
"Netzwerk Schimmelberatung Hamburg" gegründet
Gemeinsam an einem Strang ziehen bei der Vorbeugung und Bekämpfung von Wohnungsschimmel, das ist das Ziel einer Initiative des Regionalverbands Umweltberatung Nord e.V. Dazu trafen sich am 2. April 2009 Vertreter von rund 20 Verbänden, Vereinen und Fachämtern in Behörden im Technischen Rathaus Altona, um erste Fäden zu einem "Netzwerk Schimmelberatung Hamburg" zu knüpfen. Durch die gegenseitige Vernetzung sollen die Beratungsangebote von Mietervereinen, Haus- und Grundeigentümerverbänden, Verbraucherzentrale, Umweltberatungen, Baubiologen und weiteren Einrichtungen besser aufeinander abgestimmt werden. "Wir wollen fachlich qualifizierte Schimmel-Beratung für Verbraucher sichern und zugänglicher machen", sagt Mitinitiator Diplombiologe Roland Braun.
Denn Feuchteschäden und Schimmelpilze in Innenräumen nehmen seit Jahren zu. Auch eine moderne, energiesparende Bauweise birgt gerade wegen der Luftdichtheit neue Risiken für Wohnungsschimmel. Falsches Heizen und Lüften, ein Wasserschaden oder eine unsachgemäß ausgeführte Dämmung mit Wärmebrücken kann das Fass schnell zum Überlaufen bringen. Wer Schimmelpilze in der Wohnung entdeckt hat, hat in der Regel viele Fragen, die einerseits die bauphysikalische Ursachensuche und Beseitigung des Schimmels, andererseits aber auch das Mietrecht und die Auswirkungen auf die Gesundheit betreffen. Damit Verbraucher schneller den richtigen Ansprechpartner für ihr Schimmelproblem finden, wollen sich die Beteiligten des Netzwerks besser absprechen und gegenseitig unterstützen. Geplant sind regelmäßige Treffen des Netzwerks Schimmelberatung Hamburg, die dem fachlichen Austausch, der Koordination und der Planung gemeinsamer Aktivitäten dienen sollen. Auch ein zentrales Internetportal ist geplant. Viele Verbraucherfragen warten auf eine Antwort: An wen kann ich mich in Hamburg mit meinem Schimmelproblem wenden? Woran erkenne ich eine fachlich qualifizierte Sanierungsfirma? Wer ist als Sachverständiger geeignet? Wer hilft mir gesundheitliche Auswirkungen von Schimmelpilzen zu erkennen und zu vermeiden? Diese und mehr sind die Arbeitsfelder, die zukünftig im Netzwerk bearbeitet werden sollen.
Hamburg ist nach Baden-Württemberg und Bremen bereits das dritte Bundesland, in dem sich ein solches Netzwerk gegründet hat. "Beratung aus einem Guss, unterschiedliche oder gegensätzliche Empfehlungen vermeiden, mehr Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit und Entlastung der Netzwerkpartner von fehlgeleiteten Anfragen", das sind einige der positiven Erfahrungen, von denen Dr. Jürgen Ritterhoff vom Bremer Netzwerk Schimmelberatung auf der Sitzung berichtete. Ein ganz wichtiges Thema brachte bei der Gründungsversammlung Umweltmediziner Dr. Albrecht zum Winkel, Vorsitzender des Umweltausschusses der Ärztekammer Hamburg, zur Sprache: "Wir müssen Menschen helfen, die sich nicht selbst helfen können", war sein großer Wunsch. Einkommensschwache Haushalte, die sich einen Sachverständigen, eine Schimmelpilz- oder Feuchtemessung oder bestimmte medizinische Untersuchungen nicht leisten können, benötigen Unterstützung. Das Netzwerk verfügt über die nötigen Kompetenzen, bei der Finanzierung ist jedoch Hilfe durch Fördermittel nötig. Darüber waren sich die Teilnehmer der Sitzung einig. Das Netzwerk Schimmelberatung will sich nun organisieren und die nächsten Schritte planen.
Weitere Infos sind im Internet unter http://www.umweltberatung-nord.de zu finden.
Weitere Infos zu anderen Netzwerken:
Bremer Netzwerk Schimmelberatung http://www.bremer-netzwerk-schimmelberatung.de
Netzwerk Schimmelpilzberatung Baden-Württemberg http://www.gesundheitsforum-bw.de/servlet/PB/menu/1232575/index.html?ROOT=1133583
Pressekontakt:
Meike Ried
Regionalverband Umweltberatung Nord e.V.
Tel.: 040/40 40 05
Fax: 530 50 781
eMail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!